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Bildquelle: © gustavofrazao / fotolia

„Hilfe, mein Chef ist Deutscher!“ – Wie Sie als deutscher Manager weniger Befremden auslösen

 „Arrogant“, „direkt“ oder „redegewandt“, sind nur einige Klischees, mit denen sich deutsche Führungskräfte in der Schweiz konfrontiert sehen. Obwohl Deutsche als auch Schweizer sich im Team generell schätzen, helfen folgende 5 Führungs-Tipps, „typische“ Irritationen am Arbeitsplatz zu vermeiden.

Obwohl wir direkte Nachbarländer sind und uns sprachlich rasch verständigen können – die Mentalitätsunterschiede zwischen Schweizern und Deutschen ‒ nicht nur am Arbeitsplatz ‒ lassen sich nicht wegdiskutieren. Unterschiedliche Hierarchiestufen verstärken das Bewusstsein für die Differenzen noch. Wer offen ist, kann jedoch vom Gegenüber viel profitieren und in der interkulturellen Zusammenarbeit Erfolge erzielen.

  • Vorurteile zu haben ist evolutionsbedingt menschlich und keiner ist dagegen gefeit. Haben Sie Verständnis für die Vorurteile Ihrer Mitarbeitenden und integrieren Sie diese wie andere Fakten in die Situationsanalyse. Dadurch schaffen Sie für sich die nötige Distanz, um einen lockeren Umgang zu finden: Generell könnte man die Schweizer Kultur als introvertiert und damit als zurückhaltend und schwer lesbar, und die deutsche Kultur als extravertiert und damit als laut und feedbackorientiert beschreiben. Wenn Schweizer lächeln und nicht widersprechen, ist das noch lange kein Einverständnis. Wenn Deutsche kritisieren und alternative Lösungen vorschlagen, sind sie noch lange nicht unzufrieden.
  • Ihr Team schätzt bestimmt viele Eigenschaften an Ihnen. Zeigen Sie sich mit allen Facetten und machen Sie sich dadurch möglichst authentisch. Vielleicht besteht die Möglichkeit eines Teamevents mit Familie oder in einem Ihrer Lieblingsrestaurants. Ihre Wurzeln dürfen dabei ruhig zur Geltung kommen und Interesse wecken.
  • Fehler anzusprechen ist ein heikles Thema. Hilfreich ist es, anstelle des direkten Hinweises eine indirekte Umschreibung zu machen und dabei Ich-Botschaften zu senden: „Ich bin über diesen Aspekt gestolpert. In meinen Augen fehlt (…) Könnten Sie das bitte nochmals ansehen?“
  • Mentalitätsunterschiede sind auch eine Frage des Stils beispielsweise bei der Wortwahl. Vermeiden Sie es, bei einer Bestellung „Ich will …“ zu sagen. Besser wäre: „Ich hätte gerne …“ Informieren Sie sich über gängige Kommunikationsformen in Ihrem Arbeitskontext.
  • Mundart muss nicht sein. Sie werden ohnehin verstanden. Aber versuchen Sie mal, Ihren Dialekt zu sprechen. Ihre Mitarbeitenden sind darin geübt, Dialekte zu verstehen und es könnte in ihren Ohren sogar sympathischer klingen als das klassische Hochdeutsch. Und übrigens, falls Sie neu in der Schweiz sind: Bestätigen Sie Ihrem Mitarbeitenden niemals, dass Sie sein Schweizerdeutsch äusserst gut verstehen – es könnte sein, dass er sich gerade abmüht, mit Ihnen Hochdeutsch zu sprechen …

Sie sind deutsche Führungskraft oder führen als Schweizer deutsche Mitarbeitende?
In den Führungs-Coachings der Stettler Consulting AG bieten wir Schulungen zur interkulturellen Zusammenarbeit an. Hier finden Sie weitere Infos zu unserem Angebot oder rufen Sie Ihren Coach Birgit Troschel an unter Tel  +41 (0)43 288 43 43.

 

Ihr Coach – Diplom-Psychologin Birgit Troschel

Nach dem Psychologie Studium war ich rund 10 Jahre als Consultant für die Managementberatung der Arthur Andersen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-Gesellschaft mbH in Frankfurt tätig. Seit 2002 arbeite ich für die Stettler Consulting AG in den Bereichen Coaching, Training, Diagnostik und Hospital – seit 2009 als Partner und in der Geschäftsleitung. Ich bin seit 1990 verheiratet und habe zwei erwachsene Söhne.

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