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Schweizer Führungskräfte im Gespräch
Gute Führung erfordert Authentizität und Empathie

Marc Wannhoff ist seit September 2020 CEO der Doetsch Grether AG in Basel. Im Stettler CEO Talk spricht er über die Umsetzung der Marketing- und Verkaufsstrategie in Zeiten von COVID-19 und erklärt, warum ein authentischer und empathischer Führungsstil gerade jetzt mehr denn je gefragt ist.

Marc Wannhoff, Sie sind seit 1. September 2020 CEO der Doetsch Grether AG. Konnten Sie sich während der COVID-19-Zeit gut in Ihre anspruchsvolle Arbeit einarbeiten?

Die Einarbeitung war in dieser Zeit nicht nur für mich, sondern auch für alle neu eintretenden Mitarbeitenden eine Herausforderung, aber in einer Organisation unserer Grösse mit einer guten Kommunikationskultur hat das auch in Corona-Zeiten gut funktioniert.

Was verstehen Sie unter einer guten Kommunikationskultur?

Eine gute Kommunikationskultur beinhaltet meines Erachtens zum einen die Offenheit, Informationen zu teilen, und zum anderen eine starke Fokussierung auf Themen und Lösungen. Ferner sollten die Kommunikationswege möglichst kurz und direkt sein. Wenn dies gewährleistet ist, können neue Themen zügig besprochen und allfällige Probleme effizient gelöst werden.

Wenn man an Doetsch Grether denkt, kommen einem vor allem die „Grether‘s Pastilles“ in den Sinn. Wie hat sich das Markenportfolio in den letzten Jahren entwickelt?

Die Grether’s Pastillen sind sicherlich nach wie vor unser bekanntestes Produkt. Trotzdem ist unser Portfolio u. a. mit Marken wie neo-angin, Magnesium Diasporal, Omega-life und der Kondommarke Ceylor heute breit aufgestellt. Grundsätzlich ist Doetsch Grether auf die drei Geschäftsbereiche Pharma, OTC und Consumer Care fokussiert.

Sie legen den Fokus nun sehr stark auf das Marketing und den Verkauf. Wie setzen Sie die entsprechenden Strategien in Zeiten von COVID-19 um?

Neben dem notwendigen Ausbau von neuen digitalen Kommunikationswegen, wie Webinaren und Onlinemarketing-Strategien, können wir auch in turbulenten Zeiten auf langjährige und enge Kundenbeziehungen bauen. Das ist sehr hilfreich. Wir haben aufgrund der Home-Office-Situation ferner auch einen Shift in den Marketingaktivitäten vorgenommen, sprich digitale Werbeaktivitäten ausgebaut und z. B. die Out-of-Home-Vermarktung reduziert.

Mit welchen Attributen würden Sie Ihren Führungsstil zusammenfassen?

Authentisch, emphatisch und ergebnisorientiert.

Was bedeutet das für Sie in der Umsetzung?

Die Mitarbeitenden müssen spüren, dass das eigene Verhalten und die Kommunikation des Vorgesetzten auch der Realität und der Person entsprechen. Die Zeiten, in denen der „Chef“ eine – oftmals allein hierarchisch orientierte – Rolle spielen konnte, sind vorbei. Mein Führungsprinzip ist es, authentisch zu sein und so offen wie möglich zu kommunizieren. Dabei ist es mir ein Anliegen, Entscheidungen, insbesondere auch unangenehme, nicht nur zu kommunizieren, sondern auch zu erklären.

Und weshalb spielt dabei die Empathie eine wichtige Rolle für Sie?

Mir ist die individuell angepasste Kommunikation sehr wichtig, denn mit allen Mitarbeitenden gleich zu kommunizieren ist nicht unbedingt der beste Weg. Um erfolgreich zu kommunizieren, muss der jeweilige Gesprächspartner als individuelle Persönlichkeit wahrgenommen und die Kommunikation entsprechend individuell angepasst werden. Es nützt nichts, wenn ich authentisch bin, aber permanent andere vor den Kopf stosse. Wirkungsvolle Führung sollte ein Zusammenspiel zwischen Empathie und Authentizität sein.

Wo haben Sie das gelernt?

Ich hatte auf der einen Seite das Glück, dass ich zu Beginn meiner Karriere einen im positiven Sinne starken Chef hatte, der Authentizität und Empathie vorgelebt hat. Auf der anderen Seite konnte ich relativ früh in meiner Karriere beginnen, kleinere Teams zu führen und aus diesen Praxissituationen heraus Führungskompetenzen zu erwerben und weiterzuentwickeln.

Doetsch Grether AG ist auf Wachstumskurs, trifft dies auch auf die ausländischen Märkte zu?

Im internationalen Bereich möchten wir unsere Aktivitäten gezielt und punktuell weiter ausbauen, doch unser Hauptfokus liegt nach wie vor ganz klar auf weiterem Wachstum in der Schweiz. Als Schweizer Familienunternehmen mit unseren traditionellen Schweizer Wurzeln hat für uns der Schweizer Markt Toppriorität.

Was erwarten Sie von Ihren Mitarbeitenden?

Wir möchten Menschen, deren Persönlichkeit zu unserer Unternehmenskultur passt und die positiv zum Erfolg beitragen. Ich nehme mir bei jeder Neuanstellung, unabhängig von der Position, stets Zeit für ein Einzelgespräch, um meine wichtigsten Botschaften zu vermitteln. Unternehmenskultur ist allerdings nicht etwas, das man von oben verordnen kann, sondern sie wird täglich durch jeden Einzelnen geprägt, gelebt und weitergegeben und ist für nachhaltigen Erfolg eine ganz wichtige Basis. Daher ist es von grosser Bedeutung, dass wir im Rahmen des Rekrutierungsprozesses sehr gut prüfen, ob die Persönlichkeit potentieller Mitarbeitender zu uns als Unternehmen passt.

Wie ist die Unternehmenskultur von Doetsch Grether AG?

Wir sind sehr unternehmerisch geprägt, haben kurze Entscheidungswege und einen sehr kollegialen Umgang. Der Verwaltungsrat gibt die Strategie vor, bei der Umsetzung arbeiten der CEO und der Verwaltungsratspräsident eng zusammen. Proaktivität und Zielorientierung sind weitere Kennzeichen unserer Kultur. Als mittelgrosses Unternehmen haben die Mitarbeitenden bei uns auf der einen Seite viel Freiheit und auf der anderen Seite viel Verantwortung.

Noch eine persönliche Frage, haben Sie Grether‘s Pastillen stets dabei?

Ja, tatsächlich sind die Grether’s Pastillen stete Begleiter … im Büro, im Auto und vor allem zuhause. Auch meine Kinder lieben diese Pastillen und im Eingangsbereich steht ein Gestell mit allen Geschmacksrichtungen!

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Wie gelingt erfolgreiche Führung im dynamischen Umfeld des Gesundheitswesens? Was macht Arbeitgeber in Pharma, Hospital und Medizintechnik attraktiv? Im Stettler CEO Talk kommen jeden Monat exklusiv Schweizer Führungskräfte zu Wort und bringen auf den Punkt, was sie persönlich und die Branche bewegt.

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