Birgit Troschel | Head Consulting

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    Generational Mix: Strategies for Successful Collaboration

    Führungskräften fällt es oft leichter, Mitarbeitende und Teams erfolgreich zu managen, die die gleichen Werte und einen ähnlichen Erfahrungshorizont teilen.…

Führungskräften fällt es oft leichter, Mitarbeitende und Teams erfolgreich zu managen, die die gleichen Werte und einen ähnlichen Erfahrungshorizont teilen. Doch heute treffen im Arbeitsalltag Babyboomer (geboren bis 1964) und die Generation X (geboren 1965 – 1980) auf Millennials/Gen Y (geboren 1981 – 1996) und Gen Z (1997 – 2012). Jede Altersgruppe bringt einzigartige Stärken und Herausforderungen mit. Ein effektiver Umgang mit diesem Generationenmix kann die Zusammenarbeit verbessern und die Produktivität steigern. Gerne präsentieren wir in unserem aktuellen Stettler-Blog relevante Strategien, wie Unternehmen erfolgreich mit verschiedenen Generationen umgehen können. 

1. Verständnis für die Unterschiede 

Die Begriffe Babyboomer und Generationen XYZ sind keine wissenschaftlich klar definierten Kategorien. Sie sind jedoch sehr praktisch und haben Eingang in die Führungsliteratur gefunden. In Workshops zum Thema Generationen höre ich sehr oft: „Bitte keine Pauschalisierungen und Klischees“ oder „Ich bin sicher nicht typisch für meine Generation.“ Dazu fällt mir der Spruch ein: „Ausnahmen bestätigen die Regel“ sowie Lewins Aussage: „Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie.“ Ein wichtiger erster Schritt im Umgang mit verschiedenen Generationen ist das Akzeptieren und Verstehen ihrer jeweiligen Unterschiede. Jede Generation bringt eigene Werte, Arbeitsstile und Kommunikationsvorlieben mit, die sich auf die Zusammenarbeit auswirken können. Wenn die verschiedenen Bedürfnisse und Stile berücksichtigt werden, können Teams effizienter zusammenarbeiten und die individuellen Stärken optimal nutzen. 

2. Umgang mit Informationen 

Für alle Generationen, die vor der Verbreitung des Internets ausgebildet wurden, waren Informationen nur für diejenigen zugänglich, die Bücher und Dokumente gelesen oder persönlich mit informierten Personen gesprochen hatten. Oft entschieden Eltern autoritär, ohne alle Themen mit ihren Kindern zu besprechen. Informationen wurden somit als Entscheidungsgrundlage „exklusiv“ erlebt. Man akzeptierte, dass eine Geschäftsleitung, die über Informationen verfügte, Entscheidungen fällte und nicht alle Mitarbeitenden ein Mitspracherecht hatten. Das (Selbst-)Verständnis der Generationen Y und Z ist heute jedoch ganz anders. Informationen sind weitgehend öffentlich geworden, und viele glauben, ebenso gut informiert zu sein wie die Geschäftsleitung. Sie sehen sich als ebenbürtig, wenn nicht sogar als besser geeignet als die Führungskraft, um Entscheidungen zu treffen, die ihren Bereich betreffen. Dies kann zu Irritationen und Frustrationen in der Zusammenarbeit führen. Eine gut durchdachte Kommunikationsstrategie sowie eine transparente Informations- und Fehlerkultur sind notwendig, um alle Generationen abzuholen. 

3. Förderung der Zusammenarbeit 

Generationsübergreifende Zusammenarbeit kann den Austausch von Wissen und Erfahrungen fördern. Projekte, bei denen verschiedene Generationen zusammenarbeiten, helfen einerseits, das Verständnis füreinander zu verbessern, und andererseits, innovative Lösungen zu entwickeln. Unternehmen, die Gelegenheiten schaffen, bei denen Mitarbeitende unterschiedlicher Altersgruppen zusammenarbeiten können, profitieren von diesem Generationenmix. 

4. Anpassung der Führung 

Führungskräfte sollten ihre Führungsstile an die Bedürfnisse der verschiedenen Generationen anpassen. Bei den unterschiedlichen Erwartungen ist dies leichter gesagt als getan. Während ältere Mitarbeitende Hierarchien und klare Strukturen kannten und häufig akzeptierten, kennen jüngere Mitarbeitende eher eine offene Kommunikation und flache Hierarchien. Dabei kann eine flexible Führung, die auf die individuellen Bedürfnisse eingeht, die Motivation und Zufriedenheit aller Teammitglieder steigern. 

5. Weiterbildung und gegenseitiges Mentoring 

Der rasante Fortschritt macht kontinuierliche Weiterbildung zum Erfolgsfaktor für alle Generationen. Ältere Mitarbeitende können als Mentoren fungieren und ihr Wissen weitergeben, während jüngere Mitarbeitende aktuelles Wissen, neue Technologien und moderne Arbeitsmethoden einbringen. Diese gegenseitige Unterstützung fördert das Lernen und die Entwicklung aller Mitarbeitenden. 

6. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit 

Flexibilität ist ein weiterer Schlüssel zum Erfolg im Umgang mit verschiedenen Generationen. Unternehmen sollten bereit sein, Arbeitsbedingungen individuell anzupassen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Dies kann flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Möglichkeiten oder individuelle Entwicklungspläne umfassen, von denen alle Altersgruppen profitieren. 

7. Konfliktkultur 

Ältere Generationen haben in der Regel die Meinung des Ranghöheren im Konflikt akzeptiert. Generationen Y und Z hingegen haben oft im Elternhaus erlebt, dass ihre Meinung zählt und Diskussionen so lange geführt wurden, bis alle Familienmitglieder zufrieden waren. Mit dieser Haltung kommen jüngere Mitarbeitende zur Arbeit, und Entscheidungen des Arbeitgebers werden “gechallenged” und so lange diskutiert, bis sich alle gehört und verstanden fühlen. Dies empfinden insbesondere meine Coachees der Generation X als anstrengend. Hier helfen die Empfehlungen aus den nächsten beiden Punkten 8 und 9. 

8. Wertschätzung und Anerkennung 

Wertschätzung und Anerkennung sind zentrale Elemente für die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Jede Generation hat unterschiedliche Erwartungen an Lob und Anerkennung. Während ältere Generationen wie die Babyboomer und die Generation X formelle Anerkennung in Form von Auszeichnungen, Titeln und Statussymbolen schätzen, legen jüngere Generationen oft mehr Wert auf direkte, persönliche Wertschätzung und regelmässiges informelles Feedback. Unternehmen, die eine Kultur der Wertschätzung fördern, schaffen nicht nur ein positives Arbeitsklima, sondern stärken auch das Zugehörigkeitsgefühl und die langfristige Motivation aller Mitarbeitenden, unabhängig von ihrem Alter. 

9. Förderung eines respektvollen Umgangs 

Eine Unternehmenskultur, die Respekt und Toleranz betont, ist entscheidend für den erfolgreichen Umgang mit verschiedenen Generationen. Missverständnisse und Konflikte können vermieden werden, wenn alle Mitarbeitenden respektvoll miteinander umgehen und die Unterschiede akzeptieren. Schulungen und Workshops zur Förderung von Respekt und Toleranz können hierbei hilfreich sein. 

Fazit 

Der Umgang mit verschiedenen Generationen im Unternehmen erfordert Verständnis, Flexibilität und eine angepasste Führung. Durch die Förderung von Zusammenarbeit, kontinuierlicher Weiterbildung und einer respektvollen Unternehmenskultur können Unternehmen die Stärken jeder Generation optimal nutzen und ein harmonisches Arbeitsumfeld schaffen. Diese Strategien helfen nicht nur, die Produktivität zu steigern, sondern auch die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden zu erhöhen.